Geschichte

Foto: Wolfgang Brandis

Agnes von Landsberg war eine Schwiegertochter Heinrichs des Löwen. Als sie 1225 jung zur Witwe wurde, beschloss sie, in Wienhausen ein Frauenkloster zu gründen. Die erste sichere urkundliche Erwähnung des Klosters stammt aus dem Jahr 1233. Der Hildesheimer Bischof Konrad II. bestätigt darin die Gründung des Klosters und stattet es mit zahlreichen Gütern aus. Die wirtschaftliche Lage erlaubte es zu Beginn des 14. Jahrhunderts, prachtvolle Gebäude zu errichten. Der Nonnenchor wurde entgegen den Regeln des Zisterzienserordens mit prächtigen Malereien ausgeschmückt.

Im 16. Jahrhundert wurde im Fürstentum Lüneburg die lutherische Reformation eingeführt. Trotz des Widerstandes der Nonnen wurde aus dem katholischen Nonnenkloster langsam ein evangelisches Frauenkloster. Die Reformation hatte auch weitreichende wirtschaftliche Folgen. Der Herzog zog einen beträchtlichen Teil des Klostervermögens ein.

Das Kloster Wienhausen verfügt heute über eine außerordentliche Fülle an christlichen Kunstwerken aus dem Mittelalter. Manche dienen kontinuierlich religiösen Zwecken, viele wurden in den vergangenen 150 Jahren „wiederentdeckt“. Zusammen mit den Gebäuden bilden sie ein einmaliges Gesamtkunstwerk.

Noch heute gibt es im Kloster einen evangelischen Frauenkonvent. Die Damen des Konvents sehen ihre Hauptaufgabe darin, die Kunstschätze des Hauses den zahlreichen Gästen in Führungen zu zeigen. Dabei spielt auch die Vermittlung der religiösen Inhalte der Kunst eine wichtige Rolle. Der Konvent bildet eine Hausgemeinschaft auf christlicher Grundlage. Er wird von einer Äbtissin geleitet, die auch für das wirtschaftliche Management und die Verwaltungsaufgaben der Institution verantwortlich zeichnet.